„Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch
Inszeniert von Vierte Wand e.V.
Na na, wer wird denn wohl gleich in die Luft fliegen? Sicher nicht Herr Biedermann. Gut situiert und vermeintlich gebildet erfährt der Haarwasserfabrikant über die Zeitung von den Schrecken, die sich in seiner Stadt ausbreiten. Getarnt als vermeintliche Hausierer haben sich Brandstifter in die ehrenhaften Häuser der Stadt eingeschlichen, und so manches Domizil bis auf ein Skelett aus Wänden niedergebrannt. Mit diesem Vorwissen bewaffnet kann Herrn Biedermann nichts passieren. Als eines Tages ein netter Fremder um Obdach und etwas zu Essen bittet, sieht sich Biedermann jedoch mit widersprüchlichen Ängsten konfrontiert. Obgleich dem Besucher der Ruß im Gesicht klebt, ist Biedermann doch kein herzloser Geizhals. Was für einen Platz hat Misstrauen schon in einer Zeit der Not?
Das Werk „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch war seinerzeit 1953 ein politischer Kommentar und behält in der Inszenierung von Vierte Wand e.V. eine Aktualität, die mit Humor nachdenklich macht.
(Photo Rio Vollmer)